Spezielles zum Thema : Abhängigkeit bei Frauen


Wenn z.B. Frauen ohne Ihren Mann eine Partnerschaftsberatung wünschen (weil dieser meist keine Probleme bei sich sieht) oder Frauen sich während einer Paarberatung gegenüber ihrem Mann sehr zurückhalten, kann ich bei einem Großteil solcher Frauen folgende Gemeinsamkeiten beobachten :
 

  • Frau wird nur noch als funktionierend betrachtet.

  • Frau wird in ihrem Wesen und vor allem in Ihren Charaktereigenschaften nicht wahrgenommen, bekommt also für ihr eigentliches Ich keine Wertschätzung.

  • Frau spricht es an und wird nicht ernst genommen oder nicht verstanden und läßt sich in Gesprächen (wenn überhaupt darüber gesprochen wird) zurückdrängen.

  • Frau verlernt, sich selbst Wertschätzung zu geben und zu lieben.

  • Frau verliert das Bewusstsein, was eine echte, auf seelischen Gemeinsamkeiten und Harmonie basierende Partnerschaft ausmacht und hat in irgendeiner Form damit zu leben gelernt, nicht respektvoll behandelt zu werden und kaum etwas zurückzubekommen.

  • Frau entwickelt ein Verhalten von ungesunder, innerer Abhängigkeit oder Hörigkeit. Alles dreht sich in ihren Gedanken um ihrem Mann und wie er wohl reagiert - sogar nach fortwährender Abweisung wird das nicht spürbar wahrgenommen und mit Hoffnung oder eigenem Versagen interpretiert.

Und wenn bei diesem Frauen dann noch die 'Hoffnung', an die Frau man sich deutlich sichtbar klammert, dazukommt, obwohl man selbst nach eigenen Angaben im täglichen Leben keine innere Wertschätzung oder erkennbare Bereitschaft zur echten Änderung erfährt, wird es einfach nur noch ungut - damit habe ich fast jeden Tag zu tun - die Betroffenen merken es deshalb meist selbst nicht, weil sie sich schon jahrelang an das "Bild", das sie sich vom Partner machten, gewöhnt haben und jetzt gar nicht mehr die Wirklichkeit sehen können - vielleicht auch nicht wollen - dann wird es schwer.


Was könnte bei einer Frau nun an tiefergehenden Ursachen denn so dahinterstehen?  - Ein paar Ideen:

  • Die Position der Frau wurde im Laufe der Geschichte immer als unter dem Mann stehend betrachtend (ich halte dies für einen Fehler - das Umgekehrte trifft aus meiner Erfahrung heraus eher zu)

  • Frau interpretiert gern in Vorkommnisse etwas Positives hinein oder entschuldigt es,  statt realistisch zu spüren und dann auch klar auszudrücken, was ihr fehlt - das führt zu Missverständnissen auf beiden Seiten und vor allem zu falscher 'Hoffnung'.

  • Frau geht gern von sich und einer heilen Welt aus und will (kann) einer harten Wirklichkeit nicht immer entgegensehen - 'Hoffnung' fühlt sich einfach besser an.

  • Frau liebt die Liebe - verwechselt dabei aber den realen Partner (und seine wirklichen Eigenschaften) mit dem Bild, das sie von Anfang an in ihm gesehen hat oder sehen wollte - und bis heute noch in ihm sehen will.

  • Frau möchte eine gute Frau sein und hat das Gefühl, mal wieder versagt zu haben und daß es hauptsächlich an ihr liegt - sie schafft es, selbst ein Fremdgehen des Partners fast ausschließlich nur unter diesem Aspekt zu sehen.

  • Es kann aber auch sein, daß eine Frau, die früher versorgt wurde, jetzt finanziell und charakterlich auf eigenen Beinen stehen muss - keine ausreichende Ausbildung hat - vielleicht psychisch ein Problem mit dem Alleinsein hat - seien Sie ehrlich, dann können wir auch daran arbeiten ..


Mein Ziel ist es daß Sie stärker und bewusster werden.

Eine verantwortungsvolle und kompetente (Partnerschafts-)Beratung muss dahingehend zum Ziel haben, Sie aus jeglicher Abhängigkeit herauszuführen und Ihnen solche Abhängigkeiten langsam immer bewusster zu machen - dazu sollten Sie unbedingt bereit sein.

Weiterhin sollte Ihre Fähigkeiten geweckt werden, wieder eigene Bedürfnisse spüren zu können zusammen mit dem Aufbau Ihres Kommunikations-Verhaltens.

Durch dieses Handwerkszeug können Sie Ihren Partner mit einem realistischen und offenen Blick neu begegnen, eigene Erfahrung machen und dabei spüren, ob er noch Interesse für Sie hat und ebenfalls an sich arbeiten will.


Jürgen Kühn - Paartherapeut